Effekte von Taurin mit der BIA beobachten

Verbessert Taurin die Vitalität meiner Zellen?

Immer wie­der hör­te ich in den letz­ten Jah­ren von den vor­teil­haf­ten Wir­kun­gen der Sup­ple­men­tie­rung mit Tau­rin. Die­se rei­chen von ver­kürz­ter Erho­lungs­zeit nach dem Mus­kel­trai­ning, des Schut­zes der Zel­len und Mem­bra­nen gegen z.B. oxi­da­tiv­en Stress oder der Unter­stüt­zung gegen dro­hen­de Insu­lin­re­sis­tenz [Azuma2009, Jong2012, Schaffer2010, Waldron2018, Singh2023, Marcinkiewicz2014, Kurtz2021, Ito2012].

Daher beschloss ich 1 g Tau­rin für eini­ge Tage ein­mal täg­lich ein­zu­neh­men und beglei­tend den Wech­sel­strom­wi­der­stand mit der BIA zu über­wa­chen. Bereits nach 2 Tagen ver­schwan­den mei­ne schon eini­ge Jah­re vor­han­de­nen Mus­kel­schmer­zen.

Dar­über hin­aus war die Ein­nah­me von Tau­rin mit einer Erhö­hung der Resistanz und Reak­tanz ver­bun­den. Das heißt, der Kör­per dehy­drier­te etwas und damit redu­zier­te sich auch die extra­zel­lu­lä­re Mas­se.

Nach 3 Wochen der Sup­ple­men­tie­rung mit Tau­rin leg­te ich eine Pau­se von 5 Tagen ein. Da mei­ne Mus­kel­schmer­zen zurück­ka­men, brach ich die Pau­se ab. Aktu­ell neh­me ich etwa ein hal­bes Gramm Tau­rin pro Tag zu mir. Die­se Men­ge reicht für mich aus, um bei typi­scher kör­per­li­cher Belas­tung kei­ne Leis­tungs­ein­brü­che oder stär­ke­re Mus­kel­schmer­zen zu haben. Was ich mit Leis­tungs­ein­brü­chen mei­ne, beschrei­be ich gleich im nächs­ten Abschnitt.

Um eine Ant­wort auf die Fra­ge in der Über­schrift zu geben, ja bei mir ver­bes­sert Tau­rin die Zell­vi­ta­li­tät cha­rak­te­ri­siert durch den Pha­sen­win­kel mess­bar (sie­he Pha­sen­win­kel und Vita­li­tät). Neben den bereits genann­ten Effek­ten bewirkt Tau­rin auch eine Ver­bes­se­rung der Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit und Fit­ness.

Training ohne und mit Taurin im BIVA-Diagramm

Beson­ders deut­lich sind die Effek­te bei der Ver­än­de­rung der Bio­im­pe­danz (Reak­tanz, Resistanz und Pha­sen­win­kel) nach kör­per­li­cher Belas­tung bezie­hungs­wei­se Mus­kel­trai­ning. Dabei han­del­te es sich um ein Bauch­mus­kel­trai­ning (Crun­ches, Seit­stand auf Unter­arm) und Aus­fall­schritt­knie­beu­gen (beid­sei­tig jeweils 28 Wie­der­ho­lun­gen mit 2 Kurz­han­teln zu je 17 kg).

Die Ergeb­nis­se sind in dem unte­ren Bio­im­pe­danz­vek­tor­dia­gramm (BIVA-Dia­gramm) für zwei für an ver­schie­de­nen Tagen durch­ge­führ­ten Trai­nings­ein­hei­ten ein­mal ohne und zum zwei­ten mit Ein­nah­me von 1 g Tau­rin pro Tag gezeigt.

Am Tag vor dem ers­ten Trai­ning ohne Tau­rin ergab sich der wei­ße Mess­punkt im BIVA-Dia­gramm, von dem aus sich der Mess­wert am nächs­ten Tag (blau­er Pfeil) nach unten ver­schiebt. Damit ver­bun­den war eine Reduk­ti­on des Pha­sen­win­kels um etwa 0.3 Grad. Das glei­che Trai­ning mit Tau­rin bewirk­te hin­ge­gen eine Erhö­hung des Pha­sen­win­kels um etwa 0.2 Grad.

Die Sup­ple­men­tie­rung mit Tau­rin ver­hin­der­te den ohne Tau­rin beob­ach­te­ten Leis­tungs­ein­bruch nach dem Trai­ning, cha­rak­te­ri­siert durch den deut­li­chen Abfall des Pha­sen­win­kels. Nach jetzt ins­ge­samt 6 Wochen Sup­ple­men­tie­rung mit Tau­rin kann ich rück­bli­ckend fest­stel­len, dass bis­her gele­gent­lich auf­tre­ten­den Ein­brü­che mei­nes Pha­sen­win­kels nicht mehr auf­tre­ten. Das heißt, die Schwan­kungs­brei­te ist gerin­ger und die Wer­te des Pha­sen­win­kels lie­gen mor­gens sta­bil über 7°.

Die Ver­än­de­run­gen der BIA-Wer­te vor und nach dem Trai­ning mit Tau­rin zeigt der grü­ne Pfeil, der vom dun­kel­grau­en zum schwar­zen Mess­punkt weist. 

Veränderungen der Impedanz im BIVA-Diagramm bei Training ohne und mit Taurin

Der Ver­gleich der Mess­wer­te im BIVA-Dia­gramm für die ers­te Trai­nings­ein­heit ohne und die zwei­te Trai­nings­ein­heit mit Tau­rin, zeigt deut­lich die Erhö­hung der Resistanz und Reak­tanz durch die Sup­ple­men­tie­rung mit Taurin.

Die fol­gen­de Tabel­le ‑erstellt mit der BIA-App- ent­hält die wich­tigs­ten Kör­per­ana­ly­se­wer­te, für die im BIVA-Dia­gramm gezeig­ten Mess­wer­te. Die Ergeb­nis­se mit Tau­rin nach dem Trai­ning ste­hen in der Spal­te “aktu­ell” und die ohne Tau­rin in der Spal­te “davor”.

Deut­lich erkenn­bar ist die Reduk­ti­on der extra­zel­lu­lä­ren Mas­se um 2,4 Kilo­gramm bezie­hungs­wei­se 2 Pro­zent. Die­se dürf­te haupt­säch­lich auf eine Ver­rin­ge­rung des extra­zel­lu­lä­ren Was­sers zurück­zu­füh­ren sein. Dabei stieg gleich­zei­tig die BCM um 0,6 kg an. 

Die damit ver­bun­de­ne Reduk­ti­on des ECM/BCM-Ver­hält­nis­ses von 0.81 auf 0.73 ist grund­sätz­lich posi­tiv zu bewer­ten.

Wer sich tie­fer in die wis­sen­schaft­li­che Lite­ra­tur rund um das The­ma der Ami­no­säu­re Tau­rin ein­ar­bei­tet, fin­det ver­schie­dens­te mög­li­che Mecha­nis­men und Syn­er­gien. Bekannt ist die Wech­sel­wir­kung zwi­schen Kof­fe­in und Tau­rin, deren anre­gen­de Wir­kung in Ener­gy­drinks aus­ge­nutzt wird. Daher könn­ten noch wei­te­re bis­her unbe­kann­te Wech­sel­wir­kun­gen bei­spiels­wei­se mit Medi­ka­men­ten bestehen. 

Die Effek­te auf Bio­im­pe­danz und Kör­per­zu­sam­men­set­zung sind bei der Ein­nah­me von Tau­rin so groß, dass beglei­ten­de BIA-Mes­sun­gen emp­feh­lens­wert sind, um uner­wünsch­te Ent­wick­lun­gen früh­zei­tig zu erken­nen. Das gilt umso mehr für durch­aus übli­che, höhe­re Dosie­run­gen [Chen2021].

Literatur

[Azuma2009]: Azu­ma, Juni­chi, Ste­phen W. Schaf­fer, and Taka­shi Ito. Tau­ri­ne 7. Sprin­ger, 2009.

[Jong2012]:Jong, Chi­an Ju, Juni­chi Azu­ma, and Ste­phen Schaf­fer. “Mecha­nism under­ly­ing the anti­oxi­dant acti­vi­ty of tau­ri­ne: pre­ven­ti­on of mito­chon­dri­al oxi­dant pro­duc­tion.” Ami­no acids 42 (2012): 2223–2232.

[Schaffer2010]: Schaf­fer, Ste­phen W., et al. “Phy­sio­lo­gi­cal roles of tau­ri­ne in heart and mus­cle.” Jour­nal of bio­me­di­cal sci­ence 17.1 (2010): 1–8.

[Waldron2018]: Wald­ron, Mark, et al. “The effects of an oral tau­ri­ne dose and sup­ple­men­ta­ti­on peri­od on endu­rance exer­cise per­for­mance in humans: a meta-ana­ly­sis.” Sports Medi­ci­ne 48 (2018): 1247–1253.

[Singh2023]: Singh, Par­min­der, et al. “Tau­ri­ne defi­ci­en­cy as a dri­ver of aging.” Sci­ence 380.6649 (2023): eabn9257.

[Marcinkiewicz2014]: Mar­cin­kie­wicz, Janusz, and Ewa Kont­ny. “Tau­ri­ne and inflamm­a­to­ry dise­a­ses.” Ami­no acids 46 (2014): 7–20.

[Kurtz2021]: Kurtz, Jen­ni­fer A., et al. “Tau­ri­ne in sports and exer­cise.” Jour­nal of the Inter­na­tio­nal Socie­ty of Sports Nut­ri­ti­on 18.1 (2021): 39.

[Ito2012]: Ito, Taka­shi, Ste­phen W. Schaf­fer, and Juni­chi Azu­ma. “The poten­ti­al useful­ness of tau­ri­ne on dia­be­tes mel­li­tus and its com­pli­ca­ti­ons.” Ami­no acids 42 (2012): 1529–1539.

[Chen2021]: Chen, Qi, et al. “The dose respon­se of tau­ri­ne on aero­bic and strength exer­ci­s­es: a sys­te­ma­tic review.” Fron­tiers in Phy­sio­lo­gy 12 (2021): 700352.

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