Der Phasenwinkel ist ein Messergebnis der Bioimpedanzanalyse. Er ist daher unabhängig von statistischen Formeln. Verursacht wird er durch die Zellmembranen der Muskel- und Organzellen und dem Verhältnis von intrazellulärem und extrazellulärem Wasser. Er zeigt sich in einer Verschiebung zwischen Strom und Spannung — der Phasenverschiebung.
Bei Frauen sind Werte zwischen 5° und 6°, bei Männern zwischen 6° und 7° typisch.
Ein steigender Phasenwinkel zeigt eine Verbesserung der Qualität und Quantität der Muskel- und Organmasse (body cell mass — BCM). Verringert sich der BCM-Anteil verringert sich auch der Phasenwinkel. Es fließt dann ein höher Anteil des Messstroms durch die ECM, ohne eine Phasenverschiebung zu durch die Zellmembranen zu unterliegen.
Ernährungsberater verstehen den Phasenwinkel auch als Ernährungsindikator unserer Zellen. Bei Nährstoffmangel und vielen Krankheiten sinkt der Phasenwinkel. Umgekehrt erhöhen körperliche Aktivität und gesunde Ernährung diesen Wert. Er wird deshalb oft als Vitalitätsindikator betrachtet. Der absolute Wert ist oft weniger wichtig als seine Änderung. Sind die Werte im grünen Bereich oder nur leicht darunter, kann man den Phasenwinkel meist durch eine gesunde Lebensweise verbessern. Wichtige Faktoren sind vollwertige eiweißreiche Ernährung, Muskelaufbau durch Sport sowie ausreichend Schlaf und Entspannung.Ein hoher Phasenwinkel ist eine optimale Basis für Menschen, die Fett verlieren möchten. Begleitend zu einer Diät sollte der Phasenwinkel regelmäßig beobachtet werden. Ein starker Abfall z.B. durch Hungern weist auf einen niedrigeren Stoffwechselumsatz mit der Gefahr des Muskelabbaus. Das kann später zum Jo-Jo-Effekt führen.
Viele Faktoren beeinflussen also den Phasenwinkel. Je höher, desto vitaler sind die Zellen der Muskeln und Organe. Eine gesunde Lebensweise führt zu höheren Werten und ist auch ein guter Indikator für die sportliche Leistungsfähigkeit. Sehr schlanke Menschen haben meist niedrigere Werte als etwas molligere. Sportler haben oft höhere Werte.